Die Liebe lebt unter uns – Fronleichnam

Die Bänke unter der grossen Linde auf dem Klosterplatz waren an diesem Sonntag gut besetzt. Vor allem jene im Schattenbereich waren gefragt, denn die Sommerhitze machte sich schon früh bemerkbar. Die Erstkommunionkinder durften, als Zeichen der Taufe, nochmals ihre weissen Erstkommunion-Kleider tragen. Sie sassen mit ihrer Katechetin Marianna Wyss just vor dem schön geschmückten Altar unter dem Baum. Unter der Leitung von Ruedi Odermatt spielte die Musikgesellschaft Concordia Fischingen auf.

Das Matthäus-Evangelium erzählt, wie Jesus seinen Jüngern folgende Frage stellt: „Für wen halten mich die Leute - für wen haltet ihr mich?“ Diese Frage war Ausgangslage zu einer gut verständlichen und aussagekräftigen Predigt von Pater Gregor. Einsteigend warf er die Frage „Wer ist Jesus für mich heute?“ in die Runde. Für die Antwort würden wir keine theologisch hochstehenden Bücher und Schulwissen, sondern nur den Blick in unser Herz benötigen: Was fühle ich selbst, lebe ich mit Jesus, spüre ich seine Liebe, vertraue ich auf ihn. Dieser Frage können wir immer wieder neu auf die Spur gehen. Wir sind alle geliebte Gotteskinder. Als geliebtes Kind geht sich der Lebensweg einfacher, denn da ist einer, der mit mir geht. Einer, der in jeder Situation zu mir steht, in guten wie in schweren Zeiten. An dieser Stelle schob P.  Gregor auch ein Wort an die ältere Generation nach. „Jesus redet über sein Leiden, sein Sterben und die Auferstehung. Wer er für mich ist, das bewährt sich in den schwierigen und auch leidvollen Wegstrecken. Er ist das menschliche Leben in aller Konsequenz gegangen. Unsere Jesus-Beziehung zeigt ihre Tragfähigkeit gerade in diesen schwierigen Zeiten – oder besser gesagt, in diesen Wegstücken ist er es, der mich trägt, nährt und mir den Weg vorausgeht.»

So wurde die heutige Feier auch zur Einladung, den Weg hinter Jesus herzugehen, das Kreuz anzunehmen und das Leben neu mit Jesus zu verbinden. Dies kam bei der anschliessenden kurzen Prozession in die Klosterkirche zum Ausdruck. Abgeschlossen wurde der festliche Gottesdienst mit einer kurzen Anbetung, dem eucharistischen Segen und dem rassigen Spiel der Musikgesellschaft Concordia mit verdienter Zugabe. 

Kinder und Familien erfuhren beim Gottesdienst, dass ihre Katechetin, Marianna Wyss, ihre Katechetenarbeit auf Ende Schuljahr beenden wird. Simon Bachmann würdigte ihren Einsatz mit warmen Worten. Er betonte, dass sich Marianna Wyss in ihrer Arbeit als Katechetin während all der Jahre immer mit viel Herz eingegeben hat. Das Wohl der Kinder stand für sie immer im Vordergrund. Mit viel Liebe und Verständnis hat sie sich auf die Kinder eingelassen und war sehr einfühlend. So hätte sie es geschafft, auch schwierige Klassen zu einer Einheit zu führen.