
Begrüssung B. Flater

Brunch

Schauspielende

Marius Leutenegger erzählt lebensnah








Das Vorbereitungsteam vom ökumenischen Seniorenkreis lud am Freitagmorgen, 9. Mai, zum Brunch in das evangelische Kirchgemeindehaus nach Bichelsee ein. Angesagt war nebst dem Brunch eine Gesprächsrunde zum Thema «Einsamkeit im Alter» mit dem Theaterensemble 'Obertor' aus Winterthur. Dieses steht unter der Leitung von Marius Leutenegger und ist ein Projekt des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsförderung ISGF Zürich.
Nach den Begrüssungsworten von Bruno Flater durfte das glustig angerichtete Morgenbuffet mit der reichhaltigen Auswahl an Käse-, Fleisch-, Müesli-, Früchte- und Brotvarianten gestürmt werden. An den schön dekorierten Tischen liess es sich bei gemütlicher Stimmung geniessen und pläuderlen. Augen- und Gaumenschmaus kamen dabei nicht zu kurz; hier noch ein Gipfeli, da noch ein Rädli Salami - es mundete einfach vorzüglich.
Wohl gesättigt und gut gelaunt wurden anschliessend die Blicke auf die Bühne gelenkt. Vier Schauspielerinnen und Schauspieler führten auf unterhaltsame und informative Weise ins Thema «Einsamkeit im Alter – Wege aus der Einsamkeit» ein. Die von den Schauspielenden geschilderten Lebenssituationen trafen den Nerv der Anwesenden. Jeder und jede konnte sich in einer oder mehreren der vier Rollen wiederfinden. Genau die richtige Dosis, um in das angesagte Thema einzutauchen.
Marius Leutenegger, Gesprächsleiter, führte mit seinen lebensnahen Erzählungen durch den Morgen und gab Erkenntnisse, Tipps und Tricks kurzweilig und humorvoll weiter. Der Mensch sei ein soziales Wesen, meinte er und weiter, trotzdem gehöre auch Einsamkeit zum Leben. Dass der Mensch unter Einsamkeit leide, sei einfach nur typisch menschlich. Auch in grossen Gruppen oder in einer Partnerschaft könne man sich einsam fühlen. Einsamkeit will ausgehalten werden, soll aber nicht in Alkoholkonsum oder Depressionen enden, sondern neue Chancen bieten. Zudem sei Einsamkeit kein Alters- sondern ein gesellschaftliches Problem. Auch die Jungen seien davon betroffen. Es ist statistisch belegt, dass jeder 3. Jugendliche im Alter von 20 Jahren an Einsamkeit leidet; das, trotz Handy und virtuellen Freunden. Die ältere Generation hat noch gelernt 1 : 1 zu kommunizieren. Das sei ein riesiger Vorteil, der genutzt werden will.
Tipps zum Umsetzen
Angebote frühzeitig wahrnehmen, Leute mit ähnlichen Interessen suchen und vor allem, sich selbst Sorge tragen. Dazu gehört auch, dass man sich hie und da selbst etwas Gutes tut. Türöffner aus der Einsamkeit können auch Tiere sein, Hobbies und das Verschenken eines Lächelns. Sei offen und freundlich. Gib dich ein, ob nun passiv oder aktiv. Die Angebotspalette ist gross: Gemeinde, Kirchen und Vereine bieten Möglichkeiten an. Schreiben wir uns in guten Zeiten Listen mit allerlei Dingen, die wir gerne machen. Listen mit Menschen, mit denen wir zeitlebens in Berührung gekommen sind, Listen von Dingen, mit denen wir uns gerne beschäftigen. Gehen wir hinaus, geniessen wir die Natur, lernen wir neue Menschen kennen und fangen wir damit nicht erst an, wenn wir keine Energie mehr haben. Es reicht nicht, sich nur Gedanken zu machen; man muss selber aktiv werden, reagieren, agieren, überwinden und, was auch aus der Diskussion hervorgegangen ist, lernen, Hilfe anzunehmen.
Foto/Text: cw/kf